Wie viele Hundetrainer brachte mich meine persönliche Erfahrung dazu, mich mit der Thematik Training intensiver zu beschäftigen. Nicht nur mit meinen eigenen Hunden stieß ich manchmal an meine Grenzen, sondern vor allem während meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Gassigeherin im Tierheim.

Gerade wenn man es mit „vorbelasteten“ Hunden aus dem Tierschutz zu tun hat, erlebt man die eine oder andere Überraschung in Sachen Hundeverhalten. Diese waren mit den Methoden, wie sie früher in vielen Hundeschulen gelehrt wurden, häufig nicht in den Griff zu bekommen. Über diverse Hundeliteratur kam ich zu wissenschaftlichen Abhandlungen zum Thema Hundeverhalten, Mensch-Hund-Beziehungen und natürlich Lerntheorie.

Ich hatte mich also bereits umfassend mit dem Thema auseinandergesetzt – theoretisch. Aber wirklich verstanden habe ich das Ganze erst, als ich meinen Schäferhundmischling Pedro übernahm, der mehrfach auffällig wurde im Bereich Aggressionsverhalten gegenüber Menschen. Im Tierheim galt er als „unberechenbar“, ich als seine Dauergassigeherin jedoch erlebte ihn als umgänglichen und lieben Hund, der viel Falsches gelernt hatte und in seinem Muster gefangen war. Bei uns zuhause wollte ich ihn wieder zu einem Hund machen, der nie wieder einen Menschen gefährdet. Ob das wirklich möglich war, daran zweifelte ich nicht nur einmal in den ersten 6 Monaten. Ich probierte so einiges aus, was ich in der einschlägigen Literatur zum Thema finden konnte, jedoch waren all das halbgare „Tipps“, die für sich allein genommen nichts brachten. Ich zweifelte bereits an mir selbst, da ich doch gefühlt „wissenschaftlich“ und „planvoll“ an die Sache herangegangen war und es „eigentlich“ hätte funktionieren müssen.

Dass ein entscheidender Faktor fehlte, lernte ich, als ich schließlich beschloss, mir Hilfe von einem Trainer zu holen, der sehr erfahren im Bereich Aggressionsverhalten von Hunden war.